Es kommt alles anders als gedacht…
Eigentlich sollte es Ende November zu den Azoren gehen. Aber das war mir dann doch viel zu lange hin. Über mein Firmenreisebüro gab es ein super Angebot für die Transatlantikreise von Hamburg nach New York. Einige wenige Mitreisende hätte ich schon persönlich gekannt und mein ESTA-Antrag war schon erfolgreich verlaufen etc. Leider wurde meine Buchungsanfrage aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen und mit zeitlicher Verzögerung nicht bestätigt . So ein Mist und was jetzt? Hatte mich schon sehr gefreut und der Urlaub war auch schon genehmigt. Die Alternative:
Großbritannien ab Hamburg I
Hier wurde meine Anfrage unverzüglich bestätigt . Eigentlich stand die Route nie auf meiner Wunschliste und ich habe mir die Route eher langweilig vorgestellt. Aber bei dem Angebot konnte ich trotzdem als Alleinreisende nicht nein sagen. Nun gut. Die Vorbereitungen waren diesmal ziemlich zäh und ich wusste nicht so wirklich, welche Ausflüge ich machen sollte. Über das Forum gab es zwar gute Hinweise aber ich war dennoch ziemlich unsicher. Hauptsache Mein Schiff und ein paar Seetage .
Der Transatlantikreise habe ich nachgetrauert und schon Tage zuvor die Mein Schiff 1 im Netz verfolgt. Eine Bekannte von meinen Eltern war mit ihren beiden Söhnen das erste Mal mit TUI Cruises in Norwegen unterwegs und da gab es ja die allseits bekannten Probleme mit dem Notstromaggregat. Das tat mir sehr leid. Dennoch war meine Bekannte (wie ich später erfahren habe) sehr zufrieden mit der Reise .
Wenigstens schien mit der Mein Schiff 4 alles okay zu sein .
Irgendwann ist dann der Tag des Reisebeginns (04.09.2019) gekommen… Wettervorhersage sah eigentlich ganz positiv aus; nur für den 1. Seetag war schlechtes Wetter mit Sturm angekündigt.
Ich hatte mich diesmal für den Early Check-In entschieden. So kann ich schon ab 9 Uhr auf das Schiffchen und den Service genießen. Durch meine Eltern hatte ich kostenlosen Fahrservice zum Kreuzfahrtterminal Altona. Hat seine Vorteile, wenn man fast in Hamburg wohnt und quasi Heimspiel hat… Leider kamen wir in die Rushhour, obwohl wir schon ein wenig mehr Zeit eingeplant hatten. So war ich erst kurz nach 9 am Terminal .
Es wirkte gleich ziemlich chaotisch. Man kam sich mit den abreisenden Gästen in die Quere, es war kaum Personal vor Ort, nichts ausgeschildert, kaum Platz und wo war eigentlich die Gepäckabgabe. Das Terminal platzte aus allen Nähten und so kenne ich das eigentlich wirklich nicht. War nicht optimal aber es war ja auch „nur“ der Early Checkin. Naja. Nachdem ich mich durch das Chaos „durchgewühlt“ habe, ging es aber trotzdem ganz schnell und ich war ungefähr kurz vor 9:30 Uhr an Bord . Im Nachhinein hatte ich den Eindruck, dass unerwartet alle Passagiere gleichzeitig von Bord wollten und nicht genug Shuttlebusse vor Ort waren bzw. im Stau standen. Anders kann ich mir die Menschenmenge am Terminal nicht vorstellen. Es handelte sich um eine Kurzreise, wo vermutlich viele Gruppen an Bord waren .
Die Mein Schiff 4 kannte ich schon sehr gut. War schließlich schon 2x an Bord – zuletzt auf meiner Orient-Reise im Januar.
Als Erstes habe ich im Atlantik - Klassik gefrühstückt. Leider gab es kein À la carte im Mediterran. Sonst wäre ich nämlich dahin gegangen. Als Erstes fiel mir der neue Butterspender auf:
Anschließend bin ich ein wenig auf den Sonnendecks gewesen und habe Whatsapp-Nachrichten an die Passagiere der Mein Schiff 1 (lag in Hamburg Steinwerder) geschickt etc. Irgendwann machten die ersten Bars auf und ich habe mir den ersten Cocktail gegönnt…
Ein wenig gewöhnungsbedürftig ist die neue Aufmachung der Getränkekarten. Jetzt ist da alles nach Themen/Alkoholarten sortiert.
Bis zum Mittagessen ging es so weiter (habe einige Cocktails getrunken ) und bin überall rumgelaufen. Habe schon schnell Anschluss zu Mitreisenden gefunden und es gab die ersten netten Gespräche. Gleich nach Öffnung der Restaurants zum Mittagessen um 12:00 Uhr habe ich im Atlantik Klassik Platz genommen. Es war schön leer und ich habe einen tollen Platz am Fenster bekommen. Um genau 12:27 Uhr kam die SMS, dass meine Kabine schon für mich bereit ist und außerdem habe ich die Reservierungsbestätigung für das Hotel in Dresden für unser Forums-Treffen im nächsten Jahr erhalten. Aber egal… Erstmal was Essen…
War ausgesprochen lecker, Service war top und alles machte einen eingespielten Eindruck .
Nachdem ich mich gestärkt hatte, habe ich meine Balkonkabine 6105 bezogen, die direkt am Treppenhaus B lag – kurzer Weg. Die Kabine hat eine uneingeschränkte Sicht und ist absolut empfehlenswert (war eine Flex-Zuteilung). Habe schnell meine zwei Koffer ausgepackt (ein Koffer nur mit Schuhen – da ich Fahrservice hatte) .
Die nächsten Stunden plätscherten so dahin… Langweilig war mir jedenfalls nicht … Um 14:00 Uhr habe ich noch am SPA Rundgang teilgenommen.
Irgendwann war dann die Zeit für die Seenotrettungsübung gekommen (18:15 Uhr), die diesmal irgendwie nicht so reibungslos verlief . Meine Musterstation war im Bereich des Tag & Nacht Bistros.
Gegen 19 Uhr haben wir pünktlich abgelegt. Jan Fortun war der Kapitän auf der Reise und außerordentlich sympatisch . Leider hat es angefangen zu regnen und nur die „echten“ Hamburger waren noch längere Zeit an Deck . Es standen viele Schaulustige sowohl am Terminal als auch am Elbstrand. Es waren auch viele Schaulustige von Mitreisenden dabei und man hat sich mit Flaggen zugewunken. Das war sehr lustig und toll anzusehen. Wir hatten einen riesigen Spaß dabei. Jan Fortun war mit dem Typhon überhaupt nicht sparsam .
Bis Wedel habe ich es leider nicht ausgehalten (wurde immer ungemütlicher) und ich musste mir auf der Kabine erstmal meine Haare föhnen.
Für das Abendessen hatte ich mich dann für Gosch entschieden. War ja schon zum Mittagessen im Atlantik gewesen.
Dann ging es wieder an die Bars und ich hatte einen wirklich tollen Abend. Interessanterweise hatte ich nur Mitreisende aus Hamburg kennengelernt. Ein Ehepaar fand ich sehr amüsant und wir haben uns bestimmt fast 4 Stunden verquatscht an der Waterkant Bar. Das Pärchen ist schon lange verheiratet gewesen, der Mann Renter, seine Frau noch berufstätig. Der Mann überreicht seiner Frau jedes Jahr einen Zettel mit Zeiträumen, wo sie bitte Urlaub einreichen soll. Ansonsten weiß sie nichts weiter. Der Mann organisiert alles komplett alleine und die Frau bekommt nur kleine Hinweise (z. B. ob ein langer oder kurzer Flug ansteht, mehr warme oder leichte Kleidung eingepackt werden soll etc.) Das war auch mit dieser Kreuzfahrt so. Die Frau wusste noch nicht einmal, wohin die Reise genau geht. Das hat sie erst an den Hinweisschildern an Bord mitbekommen . Fand ich eine klasse Idee und hat Spaß gemacht zuzuhören .
Spät Abends bin ich sehr zufrieden ins Bettchen gefallen . Hatte schon jetzt den Eindruck, dass es eine tolle Reise werden wird .
(Fortsetzung folgt)