Reisebericht Azamara Pursuit "Greece intensive" von 13. - 24. August 2019

Da es noch wenige Informationen über die Reederei Azamara gibt, habe ich mich entschlossen meine Erfahrungen mit euch zu teilen.

Hier einmal die Rahmenbedingungen.

Das Schiff

Klein und fein, gediegen umschreibt es vermutlich am besten.

180 m lang, 25 m breit, 2001 gebaut, 2018 für Azamara renoviert und seit einem Jahr unterwegs bietet sie ca700 Gästen Platz, die von über 300 MitarbeiterInnen betreut werden.

Die Stimmung an Bord ist sehr entspannt. Nie hatten wir das Gefühl von zu vielen Menschen an einem Ort. Es war nie ein Problem auch am Nachmittag am Pooldeck eine Liege zu finden oder in einer Bar/im Theater/im Buffetrestaurant/auf der Terasse einen Platz zu bekommen.

Englischkenntnisse sind unbedingt zu empfehlen um nicht zu sagen Voraussetzung um sich wohl zu fühlen und auch mit anderen Passagieren in Kontakt zu kommen.

Unsere Kabine

Wir haben sehr kurzfristig gebucht und eine Aussenkabine auf Deck 4 gleich neben der Rezeption bekommen. Diese war gut ausgestattet, ein sehr großer Schrank und viel weiterer Stauraum und ein fantastischen Boxspringbett. Auf dem großen TV-Monitor laufen neben den Routeninformationen einige englischsprachige Nachrichtensenden. Was ich gut fand, war, dass auch die Lektorenvorträge zum Nachsehen als Aufzeichnung abrufbar waren. Das Bad ist klein, die Dusche hat einen Vorhang, aber das war alles gut machbar.

Im Reisepreis inklusive sind

bereits alle alkoholfreien Getränke und Cocktails, Kaffee(spezialitäten), Tee, täglich wechselnd 2 Weiß- und 2 Rotweine, Sekt sowie eine Auswahl an alkoholischen Getränken und Bieren. Auch Trinkgelder und Bus-Shuttles in den Häfen, so notwendig, sind dabei.

Das Essen

Gegessen werden kann im Discoveries Restaurant (Frühstück, nicht täglich Lunch, Abendessen mit Service am Platz), im Windows Cafe (Frühstück, Lunch, Abendessen in Buffettform), im Patio (Lunch bis 17:00 Uhr, Abendessen, Grillrestaurant mit Service am Platz). Im Mosaik Cafe wird den ganzen Tag über Kaffee und Tee serviert mit einer wechselnden Auswahl an süßen und pikanten Kleinigkeiten. In der Bar Livingroom gibt es Nachmittags auch verschiedene süße/ pikante Häppchen sowie am frühen Abend ein Auswahl an Tapas.

Gefrühstückt haben wir entweder im Discoveries oder auf der Terasse vom Windows Cafe, mittags im Patio, da dort länger geöffenet war als das Buffett, Dinner gab es meist im Discoveries aber auch im Patio haben wir 2x zu Abend gegessen. Das Essen war überall hervorragend, Fleisch immer wie bestellt zubereitet, eine große Auswahl und auch große Portionen. Ich habe dann auf den Zwischengang und oft auch auf das Dessert verzichtet, Vor- und Hauptspeise waren für mich bei weitem ausreichend. Das Service immer sehr freundlich und so, wie man es erwartet.

Das Entertainment

Es gibt kein Theater sondern die Cabaret Lounge, die 2x pro Abend eine Show präsentiert. Mit an Bord waren wirklich gute KünstlerInnen (auch Gastkünstler, die nur einmal aufgetreten sind), die von einer 6köpfinge Liveband begleitet wurden. Weiters eine 3köpfige Band, die im Livingroom abends Tanzmusik gespielt hat und eine großartige Pianistin/Entertainerin, die abends in der Spirts Bar aufgetreten ist. Mein Highlight war die „letzte Runde“ von 22:00 – 23:00 Uhr, die als Sing along, vergleichbar mit Live-Karoke, gestaltet war. Die Gäste konnten sich Lieder wünschen, und wer wollte, war eingeladen mitzusingen – einfach großartig.

Unser Fazit

Gerne wieder mit Azamara, wenngleich die Normalpreise über unserem Budget liegen. Wir konnten ein gutes Angebot bekommen, bei vergleichbaren Reisen anderer Reedereien hätten wir in etwa das gleiche bezahlt. Für uns sehr angenehm auch die Mitreisenden. Es waren kaum Kinder an Bord, was uns im Sommer im Mittelmeer schon auch was wert ist. Viele der Gäste waren Ü60.

Anreise Venedig

Die ÖBB bringen uns in 7,5 Stunden sehr entspannt nach Venezia Santa Lucia. Die Pursuit liegt am Kai San Basilio am Anfang des Guidecca Kanals und so nehmen wir das Vaporetto direkt zur Einstiegstelle. Dabei passieren wir den großen Kreuzfahrt Terminal und es liegt tatsächlich kein weiteres Kreuzfahrtschiff am 13. August in Venedig.

Nach dem Ablegen um 18:00 Uhr gleiten wir Richtung Markusplatz. Ohne Auslaufmusik, dafür mit Erklärungen der Lektorin, die mit an Bord war. Da Gewitter im Anzug waren, war die Lichtstimmung fantastisch. Es ist immer wieder beeindruckend Venedig vom Schiff aus zu erleben, allerdings verstehe ich auch die Proteste und gehe davon aus, das es möglicherweise zum letzten Mal war.

Seetag

Mit etwa 8 Knoten cruisen wir an diesem wunderbaren Sommertag entlang der kroatischen Küste mit ihren vielen Inseln. Durch die Nähe zum Land haben wir die ganze Zeit Handyempfang.

Apropos Handy - wir besuchen am Nachmittag eine Workshop der Bordfotografen zum Thema "Fotografieren mit dem Handy".

Das war sehr interessant und ich habe einiges Neues erfahren.

Abends sehen wir die Show "Fab Four" bei der die 2 Sängerinnen und 2 Sänger Songs von den Beatles über Abba und Queen zum Besten geben - war sehr unterhaltsam.

Da auf den meisten Bildern Menschen zu sehen sind, hier nur Meer.

Zitat von Hundefreundin

Ich hatte es hier im Forum vor Kurzem schon einmal beschrieben.

Ich mache es so, Fotos bei picr.de hochladen (vorher natürlich sich dort anmelden), diese Links dann markieren und kopieren und hier im Forum in Deinen Reisebericht einfügen. Es klingt schwer, ist aber eigentlich ganz einfach.

Wenn Du noch Fotos hättest, wäre Deine Reisebericht bestimmt noch besser

Hundefreundin

Danke! Habe ich zwar noch nie gebraucht, die Bilder extra hochzuladen - aber es klappt!

Kotor

Da wir die Stadt schon von einer Reise vor 3 Jahren kannten, haben wir eine 3stündige Speed-Boat-Tour gebucht. Diese führte uns an Perast vorbei zur Kirchen-Insel "Lady of the Rocks". Die kleine Kirche (eher Kapelle) war sehenswert, auch das angeschlossene Museum interessant, allerdings waren viele Boote unterwegs, die Besucher brachten.

Weiter ging es Richtung offenes Meer vorbei (und auch hinein) an den 3 U-Boot Bunkern, die unter Tito gebaut, aber nie verwendet wurden. Das Highlight war dann die Blue Cave an der Mittelmeerküste mit einem Schwimm-Stop.

Ich habe diesen Ausflug sehr genossen - die Fahrt mit dem Speed-Boat war ganz nach meinem Geschmack.

Korfu

Der erste für uns neue Hafen.

Shuttlebusse bringen uns nach Kerkyra zum alten Fort. Wir spazieren durch die Gassen, die immer voller werden, da mit uns noch vier weitere Schiffe im Hafen liegen. Das Achilleion werden wir bei anderer Gelegenheit besuchen.

Den Nachmittag verbringen wir am Pool.

Abends geht es wieder mit Bussen nach Kerkyra zum Azamazing Evening. Am Pl. Enoseos, im Zentrum der Stadt, ist für die Azamara Gäste eine Bühne aufgebaut. Als Apperitiv werden lokale Weine serviert. Es spielt die Philharmonie Corfu, eine Tanzgruppe zeigt dazu traditionelle Tänze, auch der Sirtaki darf nicht fehlen. Ein unglaubliches Erlebnis.

Zurück am Hafen überrascht uns eine der Sängerinnen mit italienischen Arien direkt vom Promenadendeck.

Katakolon

Geplant war für diesen Tag Zakynthos - das wäre fein gewesen, denn da waren wir noch nicht.

Leider wurde etwa 2 Wochen vor Abreise auf Katakolon geändert. Als Grund wurde dann an Bord genannt, dass ein Docken notwendig sei, um Wasser tanken zu können (Zakynthos war als Tenderhafen geplant).

Da wir schon in Olympia waren und Mitte August nicht unbedingt der perfekte Zeitpunkt dafür ist, haben wir einen Spaziergang durch die Geschäftsstraße gemacht. Dabei haben wir ein wunderbares Geschäft entdeckt, das Produkte von griechischen Künstlern anbietet. Vom Magneten über Tassen bis hin zu Taschen und Sonnenbrillen ist das Sortment groß und jedes einzelne Teil etwas Besonderes. Der Besitzer spricht ausgezeichnet Deutsch und Englisch, so haben wir nicht nur eingekauft sondern auch einige Zeit mit ihm geplaudert.

Dann haben wir - bereits zum 2. Mal - das Museum of Ancient Greek Technology besucht. Es ist beherbergt über 200 funktionierende Rekonstruktionen von antiken griechischen Erfindungen von 2000 vChr. bis 100 nChr. Absolut sehenswert - nicht nur für Technik-Interessierte.

Ein Kaffee auf der Hafenpromende musste natürlich auch sein.

Gythio

ist eine kleine Hafenstadt am südlichen Pelopones (Lakonien).

Kreuzfahrtschiffe laufen Gythio kaum an, daher wurde getendert. Da meine Recherchen im Vorfeld kaum Informationen gebracht hatten, sind wir am Hafen entlang durch den sehr ruhigen Ort bis zum römischen Theater spaziert. Die Sitzbänke waren noch sehr gut erhalten, ein Zaun hat uns aber am Probesitzen gehindert. In einem gut besuchten Lokal an der Hafenpromenade haben wir noch einen griechischen Kaffee getrunken, das wars dann auch.

Zitat von andreaO

Ich würde mich sehr freuen, wenn du noch ein paar Fotos vom Schiff einstellen würdest.

andreaO

Sopur

Liebe Andrea,

leider haben wir keine Fotos vom Schiff ohne Menschen. Auf der HP von Azamara finden sich aber welche - und es sieht tatsächlich auch so aus. Ich hatte immer wieder die Assoziation "Puppenhaus" im Vergleich mit anderen Schiffen.

Monemvasia

am Pelopones (Lakonien), liegt an der seeseitigen Südost-Seite eines Felsens und besteht aus zwei Teilen: Der ummauerten mittelalterlichen Unterstadt am Abhang des Felsens und der Oberstadt, von der nur noch Grundmauern stehen auf dem Platau des Felsens.

In der wechselhaften Geschichte dieses Orte waren die unterschiedlichsten Völker hier zu Hause und habe den Ort geprägt.

Der erste Eindruck am Morgen war ein mächtiger Felsen durch eine Brücke mit dem Festland verbunden.

Das Tenderboot bringt uns an den Anfang der Brücke, dort nehmen wir einige Wartezeit in Kauf um mit einem Bus bis zum Stadttor - dem einzigen Zugang (das bedeutet auch der Name) zu Fahren. Man kann natürlich auch gehen (ca. 2 km), aber das war am späten Vormittag in praller Sonne nicht die erste Wahl für uns.

Nachdem wir das Stadttor durchquert hatten ging es über eine Treppe auf die Mauer mit einem sensationellen Rundblick. Der Kontrast der rötlichen Bauwerke der Stadt zum strahlend blauen Meer war großartig. Weiter ging es die Hauptstaße entlang bis Platia, dem Hauptplatz, mit der Kirche Christos Ekomenos. Auch hier wieder ein toller Blick aufs Meer und auch auf die Oberstadt, die wir allerdings nciht besichtigen, da schon die Hauptwege im Ort rutschig und uneben sind. Für unsere Kaffeepause finden wir ein nettes Cafe mit Terasse und Blick über die Dächer.

Dieser Ort war wie ein Überraschungsei und ein unerwartets Highlight dieser Reise.

Chania

ist die zweitgrößte Stadt auf Kreta. Da wir wieder Wasser laden müssen, ankern wir nicht vor der Stadt sondern docken in Souda und werden mit Bussen nach Chania gebracht.

Unser Plan, mehr über die Minoer im Archeäologischen Museum zu erfahren scheitert leider am Ruhtag des Museums. Also spazieren wir durch die Gassen, bemüht, die Touristenrouten zu vermeiden bis zum Nautischen Museum am Hafen. Eine bemühte aber chaotische Sammlung von unterschiedlichsten Objekten aus verschiedensten Epochen. Beeindruckt haben uns viele Schiffs-Modelle von der Antike bis zu deuschen Kriegsschiffen aus dem 2. Weltkrieg.

Wir konnten auch einen Blick in die Werkstatt werfen, in der diese Modelle gebaut werden.

Da es immer heißer und auch voller wird geht es zurück zum Schiff.