Reisebericht: Von Potsdam zur Ostsee mit der MS Saxonia vom 04. bis 14.06.2019

  • Ganz allgemein zu den Flusskreuzfahrten,

    ich finde den Ausdruck "entschleunigte Flussfahrt" auch richtig, man sieht immer was, kannn es sich an Deck gemütlich machen und die vorbeiziehende Flusslandschaft, die sich ja aller Minuten ändert, betrachten. Es ist wirklich eine gemütliche Art, Neues zu entdecken.

    Ich bin weiter mit dabei, bei Deinen Entdeckungen mit der Phönix Flotte Richtung Ostsee, Blu51

  • Pooldeck 24 - Die Kreuzfahrspezialisten
  • Es ist wohl müssig darüber zu reden, wer denn für die diversen Defizite und Mängel bereits am ersten Tag verantwortlich war. Vielleicht trifft auch konkret niemanden eine Schuld und es war nur die Verkettung unglücklicher Umstände.


    Trotzdem wäre ich schon etwas angesäuert. Bei 30 Grad innen im (Fluß) Schiff zu hocken, weil das Außendeck entweder wegen niedriger Brücken laufend gesperrt ist oder weil es nicht genügend Schattenplätze gibt, ist nicht spaßig. Und wenn dann noch einfach der Kuchen gestrichen wird und dafür Eis serviert wird, ist das nicht gerade eine serviceorientierte Leistung.


    Mag sein dass das "meckern" auf hohem Niveau ist, so bleibt es trotzdem eine Beeinträchtigung der Reise. Natürlich kommt erschwerend dazu, dass sich Unmut ergibt wenn auf dem Schiff erzählt wird, dass die Sperrung wegen des Bombenfund schon Tage vorher bekannt war.


    Bin mal gespannt wie es weiter geht und wie Phoenix mit diesen Begleitumständen umgegangen ist. Diese einfach zu ignorieren wäre unsensibel im Umgang mit den Gästen.

  • Und wenn dann noch einfach der Kuchen gestrichen wird und dafür Eis serviert wird, ist das nicht gerade eine serviceorientierte Leistung.

    Hallo Wupperschiff


    dass es wegen der Hitze statt Kuchen Eis geben werde, wurde schon früh am Morgen vom Kreuzfahrtleiter kommuniziert und die Passagiere waren sehr damit einverstanden. Die Schlange am Nachmittag vor der Ausgabe war bemerkenswert lang.

    Zur Hitze und dem gesperrten Sonnendeck sei noch gesagt, dass es bei stehendem Schiff auch im Schatten bald unerträglich wurde, weil ja der Fahrtwind fehlte. Im Salon war es dagegen dank Klimaanlage angenehm temperiert.


    Gruß

    Peter

  • Trotzdem wäre ich schon etwas angesäuert. Bei 30 Grad innen im (Fluß) Schiff zu hocken, weil das Außendeck entweder wegen niedriger Brücken laufend gesperrt ist oder weil es nicht genügend Schattenplätze gibt, ist nicht spaßig.

    Hallo Wupperschiff

    ich antworte mal anstatt Blu51,

    wir haben nun schon zweimal eine Flussfahrt gemacht, eine war ostern, da war es auch warm. Es ist typisch für ein Flussschiff, dass das Oberdeck oder Sonnendeck aufgrund der niedrigen Brücken eben gesperrt werden muss, war bei uns auch so. Die neueren Schiffe (so wie unseres!) haben allerdings auch versenkbare Führerstände, die Sonnensegel können eingefahren werden, da musste nicht immer komplett gesperrt werden, nur eben alle Mann sitzen bleiben bei Durchfahrt der Brücken. Die Schattenplätze gerade im Sommer sind wirklich etwas rar, bei uns gab es Sonnensegel, die aber auch gleich besetzt waren. Die Poolsituationen sind oft gar nicht da oder eben nur ein "Pfützchen". Das macht aber das Flussschiff fahren im Hoch-Sommer aus.

  • Stettin, Polen (06.06.), schwül-heiß, später Gewitter, über 30 Grad

    Am nächsten Morgen wurde ich durch ungewöhnliche Geräusche geweckt. Zunächst dachte ich, wir befänden uns in einer Schleuse, doch ein Blick aus dem Fenster belehrte mich eines besseren. Wie eine Schleuse sah das nicht aus. Vielmehr wurde unser Schiff gerade im Schiffshebewerk Niederfinow um 36 Meter hinab befördert. Ich werde auf dieses Wunderwerk der Ingenieurstechnik auf der Rückreise ausführlicher eingehen, weil wir da zur Nachmittagszeit ankamen und beste Sicht auf die Bauwerke hatten.


    Wir befanden uns jetzt auf der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße. Ab hier ist das Odertal bis zur Mündung in das Stettiner Haff 2 – 4 km breit, durchsetzt mit Sümpfen und Altwässern. Die Oder ist hier als Schifffahrtsweg zweigeteilt; in die breitere Ostoder und die genannte kanalisierte Wasserstraße. Parallel erstreckt sich der Nationalpark Unteres Odertal und auf polnischer Seite ein Naturpark, beide sollen die Flusslandschaft schützen.


    Nach dem Frühstück ging es um 10.00 Uhr zur Sicherheitsübung auf das Sonnendeck. Dort legten die Passagiere ihre Rettungswesten an; daran schloss sich eine Information durch den Kapitän an. Danach machten wir es uns, natürlich ohne die Westen, auf dem Sonnendeck gemütlich und beobachteten die Landschaft entlang der Strecke.






    Wegen des gestrigen Zwangsaufenthalts würde sich die Ankunft in Stettin, lt. Reiseplan für 14.30 Uhr vorgesehen, um zwei Stunden nach hinten verschieben. Der auch von uns gebuchte Ausflug „Rundfahrt Stettin“ würde deshalb nicht in Stettin beginnen, sondern in Mescherin, einem Ort kurz vor der Grenze, an dem ein kurzer Stopp für die Ausflugsgäste vorgesehen war. Dieser Stopp erfolgte nach dem Mittagessen um 13.45 Uhr; ein Bus stand dort bereit und wir fuhren Richtung Stettin. Die Saxonia machte sich ebenfalls auf den Weg dorthin.


    Stettin mit rund 410.000 Einwohnern ist die Hauptstadt der Woiwodschaft Westpommern und nach Danzig der zweitwichtigste Hafen Polens. Im zweiten Weltkrieg wurden das Hafengebiet und die Altstadt zu 90 % zerstört, das übrige Stadtgebiet zu 70 %. Die Altstadt wurde nach den schweren Zerstörungen nur teilweise wieder aufgebaut. Bei unserer Rundfahrt sahen wir das Schloss der Herzöge von Pommern, das gotische Rathaus und die Basilika St. Jakobi. Diese Gebäude wurden nach dem Krieg restauriert. An den Hakenterrassen legten wir einen ersten Stopp ein. Die 500 m lange Terrasse ist das bekannteste Bauensemble in Stettin und einheitlich aus Sandsteinblöcken gemauert. Oberhalb der Terrasse befindet sich das ehemalige städt. Museum Stettin, jetzt polnisches Nationales Seemuseum.









    Anschließend fuhren wir mit dem Bus zur Jakobskathedrale, in der wir auch eine Innenbesichtigung hatten und einem kurzen Orgelkonzert beiwohnen konnten. Zum Abschluss besuchten wir noch zwei schöne Innenhöfe, bevor es vorbei an einigen Parkanlagen zum Anleger ging, an dem inzwischen die Saxonia festgemacht hatte. In Stettin ist übrigens auch der Gewerkschaftsbund Solidarnosc gegründet worden.


    Schon beim Besuch der Innenhöfe hatte sich der Himmel zugezogen und es blitzte und donnerte gelegentlich. Regen setzte glücklicherweise erst ein als wir schon wieder an Bord waren. So fiel der nach dem Abendessen geplante Spaziergang leider ins Wasser und wir verbrachten den Abend im Salon. Dort gönnten wir uns den Tagescocktail (Mai Tai) zum Preis von 6,00 €. Er hat geschmeckt, die Mischungen auf den großen Schiffen, sei es AIDA, Mein Schiff oder Phoenix sind aber doch eine Klasse besser.



    So Leute, jetzt kapituliere ich vor der Hitze und mache mich auf in einen Biergarten. Morgen gehts weiter.

  • Hallo Wupperschiff

    ich antworte mal anstatt Blu51,

    wir haben nun schon zweimal eine Flussfahrt gemacht, eine war ostern, da war es auch warm. Es ist typisch für ein Flussschiff, dass das Oberdeck oder Sonnendeck aufgrund der niedrigen Brücken eben gesperrt werden muss, war bei uns auch so. Die neueren Schiffe (so wie unseres!) haben allerdings auch versenkbare Führerstände, die Sonnensegel können eingefahren werden, da musste nicht immer komplett gesperrt werden, nur eben alle Mann sitzen bleiben bei Durchfahrt der Brücken. Die Schattenplätze gerade im Sommer sind wirklich etwas rar, bei uns gab es Sonnensegel, die aber auch gleich besetzt waren. Die Poolsituationen sind oft gar nicht da oder eben nur ein "Pfützchen". Das macht aber das Flussschiff fahren im Hoch-Sommer aus.

    Sorry das ist nicht typisch für ein Fluss-Schiff, sondern zunächst einmal typisch für das Fahrgebiet. Auf Rhein und Donau gibt es nahezu keine zu niedrigen Brücken, außer bei Hochwasser.

  • Wupperschiff

    ich weiss nicht, warum ich Dir immer widersprechen muss. Wir waren Ostern auf der Donau nach Budapest. Auch da gab es Brücken, die sehr tief waren. Wie gesagt, unser Schiff ist sehr neu gewesen und hatte schon neuere Technik, die haben einfach ihren Führerstand heruntergefahren (hydraulisch) und die Sonnensegel einige abgebaut. Hatten wir Ostern Hochwasser? Ich glaube eher nicht. Aber bei älteren Schiffen kann es durchaus mit Sperrungen so sein.

    Ich möchte aber diesen schönen Thread von Blu51 hier nicht zerreden, sorry für die Abschweifungen.

  • Hallo, ich werde zwar noch nicht (?), eine Flusskreuzfahrt machen, ... einen Vorteil hat die jedoch :/?! Oder kann man dort seekrank werden??? Ist doch ein Pluspunkt, oder? Terk2012 P. S.: habt ihr auch im Garten so viele nervige Gewitterfliegen ? Muss daher eigentlich bald auf s Schiff! Die gibt s da nämlich nicht! :D

  • Hundefreundin und Blu51


    mit den Brücken kann ich euch nur recht geben.


    Und AUCH auf der Donau ist dies ein Thema!!!


    Sicher verstärkt Hochwasser die Problematik mit den Decksperrungen, aber das ist wirklich auf der Donau, gerade ab Passau Richtung Wien ein ewiges Thema. Und wir haben nun schon so ziemlich jeden Wasserstand auf dieser Strecke erlebt. Letztendlich entscheidet der Kapitän und es geht ja vorrangig um Sicherheit für die Passagiere.


    Doch nun genug off topic, ich möchte viel lieber Deinen wirklich sehr interessanten Reisebericht weiterverfolgen lieber Peter  Blu51 und hoffe sehr, das uns weitere "belehrende Einwürfe" erspart werden ;):saint:


    Und nicht zu vergessen: vielen Dank auch für Deine schönen Bilder, lieber Peter!!


    Jetzt bin ich schon ganz neugierig, wie es weiter geht! :)


    LG Heike

    voller Freude auf: :love:

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    2008: 08:MS Heinrich Heine Wien-Bratislava-Melk

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  • Hallo Blu51 ,


    schön, ein Bericht mit Landschaften aus meiner alten Heimat! Das Schiffshebewerk Niederfinow und den Oder-Havel-Kanal kenne ich gut. Habe ich doch einige Jahre in Eberswalde gelebt! Drin - sprich mit einem Boot - war ich im Fahrstuhl für Schiffe allerdings noch nie, nur von außen dieses techn. Wunderwerk begutachtet.

    Seit ihr eigentlich schon im neuen gewesen? Oder noch im alten? Soweit ich weiß, wurde/wird ja neben dem alten ein neues, etwas moderneres gebaut. Wobei sich allerdings die Bauzeit etwas verlängert hat - Elbphilharmonie und Co. lassen grüßen - so dass es letztes Mal, als ich in der Gegend war, noch nicht in Betrieb war.


    Die Saxonia haben wir letztes Jahr auch schon über den Kanal fahren sehen. Allerdings auch nur vom Ufer aus, nicht vom Schiff aus.


    Das mit den zeitlichen Änderungen während Eurer Fahrt ist natürlich Murks. Da kamen ja einige Sachen zusammen ...


    VG Sven


    P.S.: Wir haben übrigens im nächsten Jahr auch mal eine Fluss-Kreuzfahrt bei Phoenix zusammen mit den Eltern gebucht (die wissen allerdings noch nichts davon). Allerdings dann auf dem Rhein nach Holland. Und ein etwas modernes Schiff, d.h. auch mit French Balcony Kabine. Da ist es mit der Frischluftzufuhr dann etwas angenehmer. Weil die Brückenproblematik bleibt ja immer bestehen ...

  • Seit ihr eigentlich schon im neuen gewesen? Oder noch im alten? Soweit ich weiß, wurde/wird ja neben dem alten ein neues, etwas moderneres gebaut. Wobei sich allerdings die Bauzeit etwas verlängert hat - Elbphilharmonie und Co. lassen grüßen - so dass es letztes Mal, als ich in der Gegend war, noch nicht in Betrieb war.

    Hallo CosmoST


    der Neubau ist immer noch nicht betriebsfertig. Eigentlich sollte es wohl in diesem Sommer so weit sein (habe ich mal gelesen), aber das Ganze verzögert sich wohl noch. Man kann gespannt sein.


    Viele Grüße

    Peter

  • Swinemünde (Usedom), Polen; Wolgast (07.06.), vormittags bewölkt, später sonnig, 22 Grad

    Die Saxonia hatte Stettin um 05.00 Uhr verlassen und sich auf den Weg nach Swinemünde gemacht. Die Auswirkungen der gestrigen Gewitter zeigten sich in der Früh noch; es war bewölkt und wesentlich kühler als die Tage zuvor.


    Während des Frühstücks waren wir schon auf dem Stettiner Haff unterwegs. Swinemünde erreichte die Saxonia um 09.00 Uhr. Wir hatten hier den Ausflug „Usedoms Seebäder“ gebucht.


    Swinemünde hat etwas über 40.000 Einwohner und war bis zum 2. Weltkrieg das drittgrößte deutsche Ostseebad. Auch heute ist Swinemünde neben Kolberg und Zoppot eines der bekanntesten polnischen Ostseebäder, in dem auch viele Bundesbürger ihren Urlaub verbringen. Nach wie vor entstehen neue Feriendomizile. Lt. unserem Reiseleiter haben die Hotels und Restaurants Probleme Personal zu finden, weil die meisten Einheimischen wegen der besseren Verdienstmöglichkeiten im deutschen Teil Usedoms arbeiten. Die Servicekräfte in Swinemünde stammen deshalb überwiegend aus der Ukraine.


    Wir fuhren mit dem Bus zunächst über die polnisch-deutsche Grenze in das Seebad Ahlbeck, das östlichste der drei Kaiserbäder, zu denen noch Heringsdorf und Bansin zählen. Weil Kaiser Wilhelm II auch Swinemünde regelmäßig besuchte, wird es gelegentlich als das vierte Kaiserbad bezeichnet. In Ahlbeck stiegen wir aus und besichtigten zunächst die Seebrücke. Sie ist die älteste Seebrücke der Ostsee während die in Heringsdorf die längste Deutschlands ist.





    Zu Fuß ging es dann entlang der Kaisermeile auf der Promenade nach Heringsdorf. Wer sich diesen Spaziergang von etwa 4 km nicht zutraute, konnte mit einer Bimmelbahn fahren. Zwei Passagiere machten davon Gebrauch. Während des Spaziergangs erzählte uns der Reiseleiter Interessantes zur Geschichte des Bäderwesens und der Architektur in den Seebädern. So war z.B. Ahlbeck Aufenthaltsort für die weniger Betuchten, während sich Heringsdorf damit rühmte, das teuerste Seebad der Ostsee zu sein. Dementsprechend weilten hier die reicheren und prominenteren Besucher. Allen Seebädern eigen ist der etwa 12 km lange feine Sandstrand, durchschnittlich 40m breit.









    In Heringsdorf endete der Spaziergang; dort hatten wir noch etwas Freizeit zu eigenen Erkundungen. Danach fuhr uns der Bus zurück nach Swinemünde.


    Gleich nach unserer Rückkehr gab es um 13.00 Uhr das Mittagessen, die Saxonia legte ab und nahm Kurs auf Wolgast. Lt. Reiseplan war eigentlich Peenemünde geplant; diesen Hafen würden wir aber erst später anlaufen.


    Am Nachmittag ließ ich unsere Kreditkarte an der Rezeption einlesen, damit war das Thema Bordrechnung schon einmal erledigt. Ansonsten verbrachten wir die Stunden bis zur Ankunft in Wolgast auf dem Sonnendeck. Unterwegs passierten wir die Hubbrücke Karnin. Dabei handelt es sich um den mittleren Teil der Karniner Brücke, einer ehemals etwa 360 m langen Eisenbahnbrücke zwischen dem pommerschen Festland und der Insel Usedom. Die Überbauten beiderseits des Hubteils wurden 1945 zerstört. Der Hubteil der Brücke steht seit Kriegsende als technisches Denkmal mitten im Strom.




    Um 18.00 Uhr erreichte die Saxonia Wolgast. Die Stadt mit rd. 12.000 Einwohnern liegt zum größten Teil am Westufer des Peenestroms, eines Mündungsarms der Oder und der Peene, der die Insel Usedom vom Festland trennt.


    Nach dem Abendessen machten wir einen kleinen Rundgang durch den Ort mit Stationen am Rathausplatz und am Hafen. Die Peenebrücke Wolgast hatten wir bereits bei der Einfahrt bewundert. Die kombinierte Straßen- und Eisenbahn-Klappbrücke verbindet die Insel Usedom mit der Wolgaster Schlossinsel.





  • Lauterbach (Rügen); Stralsund (08.06.), morgens etwas Regen, später Sonne und Wolken, 21 Grad

    Die Saxonia hatte Wolgast um 05.00 Uhr verlassen und um kurz vor 08.00 Uhr bereits in Lauterbach auf der Insel Rügen festgemacht. Um 08.30 Uhr begann dort der Ausflug „Binz und Mönchgut“. Weil wir schon zweimal für jeweils eine Woche in Binz waren und die Umgebung damals ausgiebig besucht hatten, fand der Ausflug ohne uns statt. Wir frühstückten zunächst und machten uns dann auf, Lauterbach zu erkunden.

    Lauterbach ist ein Ortsteil von Putbus, hat etwa 500 Einwohner und liegt südöstlich von Putbus am Greifswalder Bodden. Fürst Wilhelm Malte zu Putbus gründete 1816 den Ort als erstes Seebad Rügens. Bis 1860 war Lauterbach das meistbesuchte Bad der Insel Rügen. Heute kann man von hier aus die unter Naturschutz stehend Insel Vilm besuchen, allerdings nur maximal 30 Gäste täglich. In Putbus selbst, das wir bei unseren Aufenthalten ebenfalls besucht hatten, ist der Circus Putbus eine der Hauptsehenswürdigkeiten. Er ist der letzte einheitlich ausgeführte Rondellplatz Deutschlands. Der Prachtplatz wurde 1828 auf Weisung des Fürsten zu Putbus angelegt und 1845 mit klassizistischen Gebäuden umbaut. Wir hätten durchaus per pedes nach Putbus gelangen können (Entfernung etwa 3 km), wir wollten aber lieber die Umgebung des uns noch unbekannten Lauterbach erwandern.


    Zuerst umrundeten wir einmal den kleinen Ort, dann führte unser Weg zum Badehaus Goor. Es wurde 1817/18 errichtet. Zu DDR Zeiten diente das Haus als Betriebsferienlager, stand dann lange leer, bevor es in privater Hand zu einem neuen modernen Kurhotel ausgebaut und erweitert wurde. Von dort führt ein schöner Weg direkt am Greifswalder Bodden entlang, dem wir eine Zeit lang folgten. Später kehrten wir dann um und spazierten zurück zum Hafen, wo an diesem Wochenende (Pfingsten) ein Hafenfest stattfand. Aufgebaut waren zahlreiche Stände für das leibliche Wohl; außerdem lockte ein Trödelmarkt Kunden an.







    Nachdem die Ausflugsgäste wieder an Bord waren, legte die Saxonia um 13.00 Uhr ab und nahm Kurs auf Stralsund. Gleichzeitig wurde das Mittagessen serviert. Als wir den Hafen verließen, stellte sich so etwas wie Hochseefeeling ein. Immerhin waren wir nicht mehr auf einem Fluss unterwegs, sondern auf dem Greifswalder Bodden, einem zur Ostsee offenen Gewässer. Die Wellen klatschten ganz schön gegen die Fenster des Restaurants.


    Um 16.30 erreichten wir Stralsund. Dort hatten wir zum ersten Mal auf dieser Reise Gesellschaft von zwei weiteren Flusskreuzfahrtschiffen, der MS Princess und der MS Johannes Brahms. Die Princess war mit Fahrrädern unterwegs, machte also offensichtlich eine kombinierte Fluss- und Radreise.


    In Stralsund fand heute ein Ausflug „Stralsund Stadtrundgang“ statt. Weil wir Stralsund schon einmal für vier Tage besucht hatten, verzichteten wir auf diesen Ausflug und machten uns vor und nach dem Abendessen alleine auf in die Stadt. Wir schauten uns die erhalten gebliebenen und liebevoll restaurierten gotischen Backsteinbauten der Altstadt an. Sie stehen als Flächenbaudenkmal unter dem Schutz der UNESCO. Am alten Markt steht das Rathaus mit seiner Schaufassade als Beispiel für die norddeutsche Backsteingotik. Das Commandantenhus, die frühere schwedische Kommandantur, ist nur wenige Schritte vom Rathaus entfernt. Hier residierte der schwedische Stadtkommandant während der Schwedenzeit, die bis 1815 dauerte. Nach der Niederlage Napoleons bestimmte der Wiener Kongress im Jahre 1815, dass Stralsund zu Preußen gehören sollte. Die drei mächtigen Türme der Pfarrkirchen ragen eindrucksvoll in den Himmel und prägen die Silhouette der Stadt. Über den Rügendamm ist Stralsund mit der Insel Rügen verbunden.






  • Sehr schön, Blu51

    gefällt mir ausserordentlich gut Eure Reise, das ist auch mal eine Idee.

    Vielleicht hast Du auch noch ein paar Schiffsbilder, so innen und aussen?

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