Hallo und Servus,
in der letzten Woche waren wir in meiner Lieblingsstadt Wien. Wir, das heißt, mein Mann, unser großer Sohn (14), unserer mittlerer Sohn (11) und unser kleiner Sohn (6) und ich. Für mich (Meine Mutter ist Österreicherin) war es das fünfte Mal Wien und ich hatte die große Hoffnung, meine Kinder für die andere Hauptstadt ihrer Vorfahren zu begeistern.
Dies wird mein erster Reisebericht hier und ich hoffe, dass alles klappt. Ich bin nämlich nicht so technikaffin...
Nun ja, mit pubiertierenden Kindern eine Städtereise zu machen, ist manchmal nicht so ganz einfach. Mein großer Sohn verbringt sein Leben Zuhause vor allem in seinem Bett oder beim Essen. Ich weiß nicht, ob jemand die Kolumne von Christiane Tauzher kennt, die über ihre sehr pubertierende Tochter schreibt und passenderweise aus Wien stammt. Ich wollte unseren Großen schon mit ihrer Tochter verkuppeln.
Dementsprechend gut begann dann auch unser Urlaub. Als um halb sechs Sonntag früh der Große mit einer Jogginghose herunter kam, die natürlich auch zu kurz war, fragte ich ihn nach einer passenderen Hose. Nach drei Minuten Diskussion, dass man nicht mit einer 10cm zu kurzen Jogginghose in den Urlaub fahren könnte, wurde mir dann entgegnet, dass ja alle seine Hosen im Koffer seien. Alle bedeutet in der Definition meines Kindes übrigens ZWEI. Meine Reaktion: - "Wieso bitte, hast DU nur zwei Jeans? Ich habe Dich in den letzten Wochen zigmal gefragt, was wir für Dich einkaufen müssen!" Seine Meinung dazu war, dass doch zwei passende Jeans reichen würden. Dass Hosen auch mal dreckig werden würden, passiert meinem Pubertanten übrigens nicht, "denn er würde ja keine Hosen dreckig machen..." Und außerdem sei es so umweltschädigend von mir, dass ich mehr als 20 Hosen hätte und ich sei ja mit dafür verantwortlich, wenn die Welt unterginge. "Ok", entgegnete ich, "aber wenn die Welt untergeht, bin ich wenigstens gut angezogen."
Der Pubertant zog sich dann um und es ging los. Um 16 Uhr waren wir dann ohne weitere Zwischenfälle in Wien.
Wir waren im Hilton Vienna am Stadtpark. Das Hotel war sehr gut, die Mitarbeiter sehr freundlich, das Frühstück gut - allerdings unter "Mein Schiff"-Niveau -, das Publikum sehr international. Von sehr vielen Ostasiaten/innen, Osteuropäer/innen über Geschäftsreisende aus aller Welt bis zu einem Amerikaner, der in Badeshorts mit Lianen drauf und dazu gehörenden Flip Flops beim Frühstück saß (Reaktion meines Sohnes: "Da hätte ich auch meine Jogginghose anlassen können.") gab es alles. Natürlich auch viele Österreicher/innen und Deutsche.
Wir hatten eine Familiensuite, die aus zwei Doppelzimmern mit Verbindungstür bestand. Sie war groß genug und ganz nett eingerichtet.
Nach dem Zimmerbeziehen sind wir direkt in die Stadt gegangen, vorbei an der alten Stadtmauer, zum Stephansdom. Da die beiden Kleineren extrem krank vor dem Urlaub waren, sind wir nicht den Turm hochgegangen, was wir eigentlich vorgehabt hatten. Der Stephansdom ist toll, war aber auch so voll, wie ich es noch nie erlebt hatte. Wir haben es leider den ganzen Urlaub nicht mehr geschafft den Stephansdom hochzugehen bzw. die Katakomben zu besuchen. Dabei fand ich die Führung früher echt cool
Weiter ging es dann zum Römermuseum, was aber wirklich eher klein war, und mit denen in NRW nicht zu vergleichen ist. Das Museum war wirklich das Einzige während des ganzen Urlaubs, das man sich hätte sparen können. Es gab einige Informationen über Schautafeln, man konnte antike Amphoren zusammenpuzzeln oder auch mit Playmobil-Legionären spielen. Im Untergeschoss des Museums konnte man die Reste zweier Tribunenhäuser sehen, was zwar ganz interessant war, aber Wien hat viel interessantere Dinge zu bieten.
Die Architektur auf dem Weg dorthin. Wunderschön....
Gegessen haben wir dann, auf die Empfehlung von Tina28 hin, in Heindls Schmarren und Palatschinkenkuchl. Das war wirklich total lecker! Wir hatten fünf Gerichte, Palatschinken, Schmarren und Nockerln und haben nicht alles geschafft, wobei mein Mann und der Große so viel essen können. Unsere Kinder, v.a. der Kleine, waren nur leider extrem unleidlich, weil müde, so dass ich mir zum ersten Mal überlegt habe, dass so eine Wienreise ohne Kinder sehr viel entspannter wäre. Allerdings war es in dem Restaurant so laut, dass unsere Kinder überhaupt nicht aufgefallen sind.
Vorbei an der wunderschönen Jesuitenkirche sind wir dann zurück zum Hotel, wo unsere Kinder total kaputt ins Bett gefallen sind.
Ich hoffe, es hat alles geklappt, für Tipps per PN bin ich dankbar. Morgen geht es weiter....