Mit der MS Hamburg nach Spitzbergen, Island und Grönland vom 04. - 23.07.2019 - Reisebericht ab Seite 5
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Hammer, dass die ganze Aufregung schon wieder einen Monat her ist. Ich klebe jetzt auch - nicht an der Scheibe, aber am Rechner.
Edit: liebe Gabi46 : ich darf ergänzen: für picr muss man nicht verkleinern. Die Bilder sind ja dort gespeichert; dürfen aber dort auch nie gelöscht werden, sonst sind sie hier auch weg.
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Wir konnten unser Glück gar nicht fassen, wirklich unsere Füße auf „spitzbergischen“ Boden setzten zu können. Wie die kleinen Kinder sind wir über das Rollfeld geflitzt, haben Fotos gemacht und wurden dann irgendwann von den Flughafenmitarbeitern freundlich ins Gebäude gebeten, denn sie müssten jetzt noch arbeiten. Erstaunlicherweise waren alle Koffer da, die Busse standen bereit und ab ging es zum Tenderpier. Natürlich nicht, ohne vorher schon fleissig Fotos gemacht zu haben….
Unser Schiff lag wirklich brav vor Longyearbyen vor Anker und wartete auf uns. Es war alles irgendwie nicht zu fassen.
Doch bevor es ins Tenderboot ging, musste erst einmal ein Beweisfoto am Straßenschild gemacht werden, das letzte Foto an dieser Stelle ist 5 Jahre alt. „Zum Glück“ darf ich es ja hier nur ohne Personen zeigen, wir sehen auf den Fotos echt urlaubsreif aus.
Bis wir an Bord waren, wussten wir nicht, wie die Route nun ausschauen würde. Würden wir noch etwas von Spitzbergen sehen?
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In der Kabine gab es dann die Auflösung: laut Programm sollten wir am kommenden Morgen um 10:00 im Magdalenefjord sein. Ich hätte jubeln können, es geht nordwärts. Mundwinkel gehen hoch.
Wir Neuankömmlinge mussten noch zur Rettungsübung. Die Rettungswesten sollten wir dabei haben, mussten nah Anleitung einmal angelegt werden. Den Rettungsanzug mussten wir zum Glück nicht anprobieren. Da wir uns in arktischen Gewässern aufhielten, gehörte der „Überlebensanzug“ bzw. „Polar Rescue Overall“ zur Grundausstattung der Kabine und hätte auch im Notfall getragen werden müssen. Wie sieht der aus? Teletubby-Anzug in quietscherot mit 3 Fingern an jeder Hand. Zum Anziehen legt man sich auf den Boden und rutscht hinein. Soweit die Theorie. Wohlgenährte Kreuzfahrtgäste in voller Montur…. Aber im Ernstfall ist das so egal, gut wenn man es nicht ausprobieren muss.
Dann kam noch Koffer auspacken, Essen und Gucken. Und mehrfaches „Kneif mich mal!! Wir sind in Spitzbergen!!!!!!!!!!“ In unseren Köpfen war das noch nicht drin.
Irgendwann mussten wir uns von der vorbeigleitenden Schönheit der Landschaft verabschieden und bei gleißendem Sonnenschein schlafen gehen. Es war weit nach Mitternacht.
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Sonntag, 07.07.2019
Während des Frühstücks schwammen kleine Eisbröckchen an uns vorbei. Also raus auf den „Palmgartenbalkon“, eine kleine Fläche im Bug genau über der Brücke. Wir wurden auch sofort von einer Gruppe Atlantikdelfinen begrüßt. Geht gut los. Und dann kam die Einfahrt zum Fjord. Passagier nach einiger Zeit fast erfroren, aber glücklich.
Wir mussten uns noch einmal von diesem wunderschönen Blick losreissen, wir waren alle zu einem Treffen in die Lounge gebeten worden zur kurzen Begrüßung und Erläuterung des Ablaufs der Ausflüge in Spitzbergen und der Nutzung der Zodiaks bei der anstehenden Anlandung auf der Toteninsel am Eingang zum Magdalenefjord. Die Eisbärenjäger waren in der Zeit, als wir alle in der Lounge waren, an Land gegangen und haben die Lage sondiert. Uns wurde eingeschärft, bis wohin wir uns bewegen dürfen und was zu tun ist, wenn bestimmte Signale ertönen.
Hibbelig wartete ich bis die Veranstaltung endlich zu Ende war, Tendertickets schnappen und raus. Der Blick war so toll.
Und das Zodiakfahren erst. Und dann waren unsere Füße auf echtem Eisbärenland. Unglaublich!!!
Auf dem Rückweg fuhren die Zodiaks mit uns am Schiff vorbei zu einem kleinen Eisberg und weiter ran an einen kalbenden Gletscher. Sooo schön.
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Habe gerade Deinen Reisebericht entdeckt und sofort abonniert. Fahren wir doch auch nächstes Jahr nach Grönland.
Dass die Stornierung des Hinflugs und das Warten, dass es endlich losgeht, Euch alle Nerven gekostet hat, kann ich mir gut vorstellen. Aber so wie es sich anhört, ist von dem ursprünglichen Programm nichts ausgefallen. Schön, denn Spitzbergen ist sicherlich ein Höhepunkt der Reise.
Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.
VG Verena
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auch von mir ein herzliches Danke für diese wunderschönen Bilder einer grandiosen Landschaft. ich bin weiter mit gespannt.
Eine Frage hätte ich noch, der verpatzte Hinflug, war das nur für Euch Gäste der MS Hamburg ein gecharterter Flug? Die Flüge hin wie retour sind ja meistens bei diesem Anbieter mit drinnen. Ich hatte mal im Netz gestöbert, weil ich diese Reise auch sehr interessant finde.
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Tuffi65 ,
einen Reisebericht, aus dem einem die Begeisterung regelrecht anspringt muss ich unbedingt lesen. Deine Freude steckt richtig an und die ersten Bilder machen Lust auf mehr. Und zu viele Fotos - besonders von so einer faszinierenden Landschaft - kann es gar nicht genug geben, also hau raus ich freue mich drauf.
LG Andrea
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Schon die ersten Bilder sind so schön
Und das Zodiakfahren erst. Und dann waren unsere Füße aufechtem Eisbärenland. Unglaublich!!!
DAS kann man ja gar nicht fassen
Auf dem Rückweg fuhren die Zodiaks mit unsam Schiff vorbei zu einem kleinen Eisberg und weiter ran an einen kalbendenGletscher. Sooo schön.
Ein tolles Erlebnis.
Den Rettungsanzug mussten wir zum Glück nichtanprobieren. Da wir uns in arktischen Gewässern aufhielten, gehörte der „Überlebensanzug“bzw. „Polar Rescue Overall“ zur Grundausstattung der Kabine und hätte auch imNotfall getragen werden müssen.
Muss man auf dem Zodiak auch einen Schutzanzug tragen?
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Ja, das war das eine gecharterte Sondermaschine nur für Gäste der MS Hamburg, sowohl für anreisende als für abreisende Gäste. Das war unser Glück!! Sonst wäre das Thema Spitzbergen Island Grönland wahrscheinlich erledigt gewesen.
Auf dem Zodiak mussten wir keinen Schutzanzug tragen, aber eine spezielle Rettungsweste, die wir auch an Land nicht ablegen durften. Beim Anziehen hatten wir immer Hilfe. Sprich dicke Jacke an, zumachen, Rettungsweste drüber, Rucksack auf und ab ging es ins Boot mit Einsteighilfe durch starke Männerhände. Und dann dort hinsetzen, wo man hingebeten wird und immer auf den Kapitän hören. Das war schon gut organisiert.
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Bei der Ausfahrt am Nachmittag muss es wohl eine Eisbärensichtung am Hang gegeben haben. Diese wurde leider nicht durchgesagt – es wurde irgendwie gar nichts durchgesagt – wir haben es ein paar Tage später von einem der 5 Lektoren erfahren. Walrosse müssen auch gesehen worden sein, von uns leider nicht.
Dafür bekamen wir bei der Ausfahrt noch die frohe Nachricht, dass wir heute noch nach Ny Alesund fahren würden. Mundwinkel rauf.
Ny Alesund - nörlichste Siedlung der Welt. Dort leben Polarforscher aus aller Welt, im Sommer ca. 120 Personen, im Winter ca. 30 Personen.
Und da war es so bezaubernd schön. Das fand auch ein Buckelwal, der die ganze Zeit glücklich durch die Bucht getobt ist. Herrlich. Leider waren zu Beginn der Kreuzfahrt die Walfotografierfähigkeiten noch nicht so ausgeprägt, ich war noch so mit Staunen und Gucken und mich freuen beschäftigt.
Was für ein Tag – „mein“ Puffin, der mit vollem Schnabel am Fenster vorbei fliegt, als ich einmal kurz in der Kabine bin. Der Wal, der bei unserer Abfahrt ganz nah ans Schiff kommt und sich dann an unserer Anlegestelle tummelt, als wollte er sein Terrain wieder zurück erobern. Puffins, die nicht wegfliegen können, wenn sie das Schiff bemerken, sondern wegrennen und dann endlich wegtauchen. Zum Teil kann man genau sehen, wo sie sich unter Wasser befinden. Es ist so toll, was will das Herz noch mehr?
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Montag, 08.07.19 - Seetag auf dem Weg nach Island
Heute konnten wir uns von dieser ganzen Schönheit einmal erholen, es gab „nix“ zu sehen außer Nebel. Perfekt zum Schiff erkunden und Schlafen und Essen natürlich. Abends war dann Gala angesagt… Nichts für uns. Also gingen Tuffis (wieder) nicht ins Restaurant an den für uns reservierten Platz sondern ins Buffetrestaurant. Das liegt oben vorne an der Schiffsspitze, hat große Fenster mit wunderbarer Sicht und Zugang zu diesem bereits erwähnten „Balkon“ direkt oberhalb der Brücke. Also genau richtig für uns.
Und dann ging die Party los. Genau vor dem Schiff war Blas zu sehen. Nicht einmal, nicht zweimal, sondern mindestens dreimal. Es hielt mich nicht mehr auf dem Stuhl. Als ich dann realisierte, dass das gute Tier immer näher kam, war kein Halten mehr. Raus auf den Balkon. Und da war er – genau neben mit, zum Greifen nah, an der Wasseroberfläche, schnaufend zog er am Schiff vorbei. Ich war völlig aus dem Häuschen. Ein Wal nur für mich!!! Mein Mann kam bald hinterher, aber da war die Party schon vorbei, nur noch eine seelig lächelnde bzw. strahlende Frau war dort zu finden. Unter uns auf der Brücke hatte es auch einen Seemann raus auf die Nock getrieben, der glücklich grinste und „Daumen hoch“-Zeichen zu mir hoch machte. Das war eine Gala ganz nach meinem Geschmack!!! Und sie war nur fürs Herz bzw. innere Archiv, denn ich war völlig techniklos.
Das Wetter war mittlerweile richtig toll, die Sonne lachte vom Himmel. Wir haben uns einen schönen windgeschützten Platz gesucht und noch bis tief in die Nacht in der Sonne gesessen.
Genau! Man sitzt mitten in der Nacht in der Sonne!! Und die scheint so heftig, dass man sich fast einen Sonnenbrand holt. Man denkt die ganze Zeit, ich bleib noch ein wenig sitzen, das muss ich ausnutzen, die Sonne geht ja gleich weg und dann ist es wieder kalt im Schatten. Aber die geht nicht weg… Das ist nicht drin im Kopf. Es ist völlig irre. Einfach genial.
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ich bin sowas von geflashed Tuffi65 .
Ich kann deine überwältigende Freude regelrecht spüren und sie reißt mich mit...was für grandiose, berührende Bilder
Delfine, Wale wie glücklich sie dich gemacht haben ist richtig spürbar. Du musst wahnsinnig brav gewesen sein in der letzten Zeit dass du so belohnt wirst
Ich freue mich auf deine weitere Reise...
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